Wie kann die Wärmewende im Bezirk Lienz gelingen? Diese Frage diskutierten die Teilnehmer:innen des zweiten Biowärme Tirol-Betreibertreffens in diesem Jahr. Auch die bei Biomasse stabilere Wärmepreisentwicklung war Thema.
Aktuell befindet sich Tirol in einem verletzlichen Energiesystem, das augenscheinlich wegen des Russland-Ukraine-Kriegs immer mehr an Stabilität verliert. Um sich von Gasexporten aus dem Ausland unabhängig zu machen, aber auch einer Klima-Katastrophe zu entgehen, wird gegenwärtig auf allen politischen Ebenen nach Ausstiegsszenarien aus fossilen Ressourcen gesucht. Eine Lösungsmöglichkeit besteht in erneuerbaren Mikro-, Nah- und Fernwärme-Netzen, wobei Fernwärme nicht gleich Fernwärme ist. Gerade in großen Städten wie Wien werden die Netze hauptsächlich mit Erdgas betrieben. Nicht zuletzt wegen des Russland-Ukraine-Kriegs stiegen die Erdgaspreise um ein Vielfaches an und treiben damit ebenso die Wärmepreise in die Höhe.
Daher kommt es beim Preis auf den Brennstoffmix an. Durch den niedrigen fossilen Anteil in den Osttiroler Netzen wird von den Betreibern im Vergleich zum fossilen Mitbewerb eine deutlich stabilere Wärmepreisentwicklung auf Basis des jeweils geltenden Wärmepreisindex erwartet. „Deshalb ist es ein Gebot der Stunde, den Ausstieg aus Öl und Gas voranzutreiben und auf regionale Konzepte zu setzen“, weist Biowärme-Koordinator Andreas Moser auf die wichtige Funktion der regionalen Biomasse-Heizwerke hin. Die Mitgliedsbetriebe der Biowärme Tirol sparen schon jetzt rund 250.000 Tonnen C02 pro Jahr und helfen so dem Land Tirol die Klimaziele zu erreichen.
„Die Nah- und Fernwärmenetze in Osttirol zeichnen sich durch einen hohen Anteil an erneuerbarer und regionaler Wärme aus. In der Regel erreichen sie einen Anteil von 95 Prozent und mehr.“
Thomas Mühlmann, Betriebsleiter Stadtwärme Lienz
Maßgeblich zum effizienten Betrieb tragen die Betreiber:innen bei, die gerne von ihren Erfahrungen berichten – so auch beim zweiten Biowärme Tirol-Betreibertreffen in diesem Jahr. Thal-Assling war der Austragungsort des heurigen Bezirkstreffens der Osttiroler Biomasseheizwerkbetreiber. Dabei wurde die neue Destillationsanlage der Fa. Unterweger besichtigt, die von einem Biomasse-Dampfkessel betrieben wird und eine C02 neutrale und regionale Wärmeversorgung ermöglicht. „Mit der Anlage wird von der Fa. Unterweger über Osttirol hinaus vorgezeigt, dass Biomasse auch für Prozesswärme gut eingesetzt werden kann“, lobt Moser. Auch Andreas Ladstätter von der Lichtgenossenschaft St. Jakob, der als Kontaktperson der Biomasseheizwerkbetreiber in Osttirol fungiert, zeigt sich begeistert: „Im Bereich der Raumwärme ist die Technologie in Osttirol seit vielen Jahren im Einsatz und die Nah- und die Fernwärmenetze von Matrei bis St. Jakob über Lienz und Sillian werden aktuell kräftig ausgebaut.“ Im Zuge des Betreibertreffens wurde ferner der Osttiroler Biomasse-Pionier und Aufsichtsratsvorsitzende der Regionalenergie Osttirol, Andreas Blassnig, neu für das Leitungsgremium der Biowärme Tirol nominiert.
Bei Fragen steht Ihnen Biowärme-Koordinator DI Andreas Moser (0664/1635105
oder info@biowaerme.tirol) gerne zur Verfügung. www.biowaerme.tirol
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Credit: Biowärme Tirol
BU-Vorschlag: Das zweite Biowärme Tirol-Betreibertreffen in diesem Jahr fand in Thal-Assling statt.
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Credit: Biowärme Tirol
BU-Vorschlag: Vor-Ort-Besichtigung statt reine Präsentation.
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Credit: Biowärme Tirol
BU-Vorschlag: Die Teilnehmer auf dem Weg zur Besichtigung.
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Credit: Biowärme Tirol
BU-Vorschlag: Die Binder-Anlage der Firma Unterweger.