Bereits zum 20. Mal trafen sich Betreiber:innen, Fachleute und Branchen-Interessierte zum Erfahrungsaustausch, der dieses Jahr erneut in Salzburg beim Gut Brandlhof stattfand. Das Jubiläum bot dabei nicht nur Anlass zum Rückblick, sondern vor allem zur Diskussion aktueller Herausforderungen und zur Präsentation innovativer Konzepte im Bereich erneuerbarer Wärmeerzeugung.
Zwei Tage, viele Perspektiven: Das Programm des 20. Betreiber-Erfahrungsaustausches spannte einen weiten Bogen – vom Marktumfeld und Förderlandschaft über technische Innovationen bis hin zu konkreten Praxisbeispielen aus dem Alltag der Heizwerkbetreiber:innen. „Zwei Jahrzehnte Erfahrungsaustausch haben gezeigt, wie wichtig Kontinuität und Vernetzung in unserer Branche sind“, sagt Enes Hamidovic, Obmann der SEEGEN, die gemeinsam mit den Dachverbänden aus Tirol, Vorarlberg, Salzburg und Südtirol zur Veranstaltung einlädt. „Gerade jetzt, wo Energiefragen global und lokal neu gedacht werden müssen, braucht es Foren wie dieses – praxisnah, offen und zukunftsorientiert.“
Nach dem offiziellen Auftakt, in dem die Bedeutung des persönlichen Austauschs und der gemeinsamen Lösungsfindung betont wurde, folgte ein dichtes Vortragsprogramm. Den inhaltlichen Auftakt übernahm DI Dr. Gerhard Löffler von der Salzburger Landesregierung mit einem Überblick über das aktuelle Marktumfeld für Nahwärmeprojekte. DI Lukas Kuderer vom Biomasseverband Österreich folgte mit einer Einschätzung der Entwicklungen in Wien und Brüssel, bevor DI Benedikt Preschern von der KPC Neuigkeiten aus der Umweltförderung berichtete.
Später am Nachmittag rückten Technologie- und Zertifizierungsfragen in den Vordergrund: Lukas Plainer stellte Aqotec als Partner für Heizwerke vor, DI Stefan Nagl referierte zur PEFC-Zertifizierung und RED III, während Ing. Michael Zeilinger Solarthermie-Projekte zur Sommerlastabdeckung präsentierte. Der Tag klang mit einer Exkursion zur Firma Schößwendter Holz und einem Abend in geselliger Runde aus.
Der Mittwochvormittag stand ganz im Zeichen von Effizienzsteigerung und Brennstoffeinsparung. Alexandra Embacher von der BioWärme Tirol gab praktische Einblicke in die Öffentlichkeitsarbeit, gefolgt von technischen Fachvorträgen – etwa zur Integration von Großpufferspeichern (Bernhard Ilg, Energiewerk Ilg), Verbrennung problematischer Brennstoffe (Stefan Maier, Vyncke – Clean Energy Technology), Planung für Wärmeversorgungsprojekte (Dr. Wolfram Schöberl, C.A.R.M.E.N) oder zur Wärmerückgewinnung durch Rauchgaswäscher und Wärmepumpen (Daniel Wilhelmer, WD Consulting e.U.). Im Nachmittagsblock wurde der Fokus auf Bestandsanlagen gerichtet. Besonders praxisnah: Christian Schartners Vorstellung eines Tools zur Kundenbewertung in der Netzoptimierung – ein Beispiel der Holzwärme Alpendorf, wie Digitalisierung und Wärmenetze Hand in Hand gehen können.
In ihren Abschlussworten brachten Hamidovic und der Koordinator der BioWärme Tirol, Andreas Moser, die Stimmung der Veranstaltung auf den Punkt: Der Betreibererfahrungsaustausch lebe vom offenen Miteinander. Und weiter: „Diese zwanzig Ausgaben waren geprägt vom Teilen von Wissen und gegenseitiger Inspiration. Wenn wir diese Haltung beibehalten, sehen wir mit Zuversicht auf die nächsten Jahre der Veranstaltung.“ Mit dem offiziellen Ende um 15:00 Uhr ging eine fachlich dichte, aber zugleich von Austausch geprägte Veranstaltung zu Ende.
Die Veranstaltungsreihe im Rückblick:
17. Betreiber Erfahrungsaustausch
18. Betreiber Erfahrungsaustausch
19. Betreiber Erfahrungsaustausch