Wald ist Leben, Lernen und Arbeiten: Das war der Tiroler Waldbauerntag 2024

Der Waldverband hat im letzten Jahr gemeinsam mit der BioWärme Tirol und weiteren Partnern an der Charta "Nachhaltige und optimierte Energieholzbereitstellung aus dem Tiroler Wald" gearbeitet

Wald ist Leben, Lernen und Arbeiten: Das war der Tiroler Waldbauerntag 2024

Von der Aufarbeitung der Waldschäden über innovative Holznutzung bis zur Förderung nachhaltiger Energiequellen – der Waldbauerntag 2024 im Osttiroler Ainet setzte ein kraftvolles Zeichen für die Zukunft des Waldes. Höhepunkt: Die Verleihung der Meisterbriefe an die frischgebackenen Forstwirtschaftsmeister und ein leidenschaftlicher Appell, von der Natur zu lernen und das Streben nach Geldvermehrung beiseitezuschieben.

Holz nimmt beim notwendigen Umbau des Energiesystems und dem Ausstieg aus Öl und Gas eine Schlüsselrolle ein und ist zugleich Arbeitsgrundlage für die Waldbäuerinnen und Waldbauern. Dazu zählen auch die von Windwurf und Borkenkäfer geplagten bäuerlichen Familien in Osttirol, welche „die Waldschäden fleißig und engagiert aufgearbeitet haben“, lobt der Vertreter des Landwirtschafstministers, Johannes Schima, beim Waldbauerntag 2024. Im Zuge der Veranstaltung, die gleichzeitig die 27. Vollversammlung des Waldverbands Tirol darstellt, präsentierte man auch die Vereinsarbeit des letzten Jahres. „Die Wertholzsubmission unseres Vereins hat heuer wieder über 100.000 Euro zusätzliche Wertschöpfung für die Tiroler Waldbäuerinnen und Waldbauern erlöst“, erklärt Waldverbandsobmann Josef Fuchs.

Meisterbriefverleihung an Tiroler Forstwirte

Der österreichische Forst- und Betriebswirt, Erwin Thoma, setzte als Referent fort und appellierte, von der Natur zu lernen und das Streben nach Geldvermehrung beiseitezuschieben – vielmehr sollte das Leben nach Vorbild der Bäume, im Speziellen das miteinander vernetzte Geben und Nehmen, im Mittelpunkt des Tuns stehen. Das Motto des Festreferenten – „Lernen geschieht durch tun, nicht durch zeigen“ – setzten die Absolventen des Vorbereitungslehrgangs zum Forstwirtschaftsmeister, welcher vom LFI Tirol in Kooperation mit der Forstlichen Ausbildungsstätte Rotholz abgehalten wurde, in die Tat um. Im Rahmen des Waldbauerntags wurden nun die Meisterbriefverleihung an die 15 frischgebackenen Tiroler Forstwirtschaftsmeister übergeben – darunter war auch Michael Weißbacher, Geschäftsführer des Heizwerks der Bäuerlichen Heizgenossenschaft Wildschönau, einem Mitgliedsbetrieb der BioWärme Tirol. Auf mehr weibliche Beteiligung beim Lehrgang pochte die Vertreterin der Prüfungsbehörde, Nikola Kirchler: „Es bleibt zu hoffen, dass nach dem nächsten Lehrgang auch einer Forstwirtschaftsmeisterin die Urkunde verliehen werden kann.“ Bisher gibt es erst eine Tiroler Meisterin in der männerdominierten Forstwirtschaft.

Neuer Energieholzkoordinator

Der Waldverband hat im letzten Jahr gemeinsam mit der BioWärme Tirol und weiteren Partnern an der Charta „Nachhaltige und optimierte Energieholzbereitstellung aus dem Tiroler Wald“ gearbeitet. Eine Errungenschaft aus dieser Betätigung ist der neu eingesetzte Energieholzkoordinator, der eine zentrale Rolle in der Vermittlung von Energieholz zwischen Tiroler Waldbesitzer:innen und Betreiber:innen von Biomasse-Heizwerken einnimmt. Hans Pirchmoser hat die Koordinationstätigkeit inne, bis eine Person dafür gefunden wurde (ZUM JOB). Der Energieholzkoordinator ist ab sofort unter der Telefonnummer +43 664 8819 7390 und der E-Mail-Adresse energieholz@biowaerme.tirol erreichbar.

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Bildquelle:
Waldverband Tirol
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