Seit rund fünf Jahren läuft die solare Hackschnitzeltrocknung in Natters, die Regionalenergie nahm damit eine Vorreiterrolle in Sachen nachhaltige und effiziente Hackgutveredelung in Tirol ein. Der Obmann der bäuerlichen Genossenschaft, Josef Mayr, weiß, was qualitativ hochwertigen Brennstoff ausmacht – auch beziehen kann man Hackgut aktuell bei der Regionalenergie Natters. Die Anlage im Bezirk Innsbruck-Land ist der erste Halt der Biowärme-Reise 2024.
Es ist mehr als heiße Luft, welche durch die Trocknungsanlage strömt: Denn die Anlage in Natters beherbergt eine Technologie, die eine effiziente, kostengünstige und umweltfreundliche Trocknung von 4.000 Schüttraummetern (SRM) Hackschnitzel mit der Kraft der Sonne jährlich möglich macht – durch einen weiteren Ausbau der Photovoltaik künftig sogar völlig energieautark. „Tirolweit hatten wir die ersten Luftkollektoren“, erinnert sich Josef Mayr, Obmann der Regionalenergie Natters, einer bäuerlichen Genossenschaft. 219 Quadratmeter an Kollektoren wurden 2018 im Pultdach der Halle integriert. „Wir haben die Trocknung damals eingerichtet, da die kommunalen Bauten auf Bioenergie umgestellt wurden.“ Die Sorge, dass im Dorf eine schlechtere Luftqualität herrschen könnte, blieb seit Beginn an unerfüllt. Aktuell setzen zehn Natterer Hackgutheizungen auf den Brennstoff.
Stichwort Qualität: Warum veredelt ein Trocknungsvorgang das Hackgut? Erntefrische Hackschnitzel haben einen Wassergehalt von rund 45 Prozent, weshalb sie sich schlechter lagern lassen, einen geringeren Heizwert besitzen und sich die enthaltene Feuchtigkeit negativ auf Abgaswerte sowie Aschebildung auswirken kann. Um den Heizwert zu erhöhen, wird der Wassergehalt im Holz bei ausreichend Sonne innerhalb von 10 bis 14 Tagen in der Trocknungsanlage auf 13 bis 15 Prozent gesenkt und damit das regionale Hackgut zu qualitativ hochwertigem Brennstoff veredelt. Oder wie Mayr erklärt: „Wir speichern im Sommer die Energie ins Holz, damit wir diese im Winter zur Verfügung haben.“
Und da heuer ein Brennstoffüberschuss vorliegt, können sich auch neue Kund:innen über veredeltes Hackgut aus Natters freuen, das zudem mit dem regionalen Aspekt überzeugen kann: „Das frische Holz kommt zu 90 Prozent aus Natters und zu 10 Prozent aus den umliegenden Gemeinden“, sagt der Obmann. Und weiter: „Das Hackgut setzt sich zu 80 Prozent aus Fichte und zu 20 Prozent aus Kiefer zusammen.“ Durch vermehrte Schadholzfälle geht er zudem davon aus, dass man auch in den nächsten Jahren Hackschnitzel in größerer Menge liefern könne.
Hackgut ist laut dem Biomasseverband Österreich der wichtigste erneuerbare Energieträger hierzulande, was angesichts der vielen Vorteile recht naheliegend erscheint: Nicht nur die positiven Klimaeigenschaften machen die maschinell auf wenige Zentimeter zerkleinerten Energieholzstücke für die Wärmeerzeugung attraktiv, auch wächst der Holzvorrat regional nach und ist krisensicher. Betriebe bzw. Genossenschaften wie die Regionalenergie Natters tragen dazu bei, aus dem Brennstoff das meiste herauszuholen und so die Effizienz weiter zu steigern.
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Josef Mayr freut sich über Ihren Anruf bzw. Ihre Nachricht:
Tel.: +43 664 337 5272
Mail: josef@mayr-fleisch.at