Betreiber Erfahrungsaustausch 2023

18. Betreiber Erfahrungsaustausch nahm Biomasseheizwerke im regionalen, nationalen und internationalen Umfeld in den Blick

Das Netzwerk-Treffen mit Betreibenden, Unternehmen, Wissenschaft und Politik bewies im Gut Brandlhof in Saalfelden mit theoretischen Inputs, Fachvorträgen und Lösungsansätzen für die Praxis einmal mehr seine Bedeutung für die Branche. Die Salzburger Erneuerbaren Energie Genossenschaft (SEEGEN) zeichnet neben den Dachverbänden aus Tirol, Vorarlberg und Südtirol verantwortlich für das jährliche Event.

Inspiration von erstklassigen Referent:innen, gemeinsames Ideentüfteln, Diskussion über die Top-Themen der Branche und nicht zuletzt Erweiterung des Netzwerks: Wer zum Erfahrungsaustausch unter Betreibern, technischen Unternehmen und der Wissenschaft im Gut Brandlhof angereist war, hatte all das inklusive. „Seit Jahren wird die Tagung gut angenommen“, weiß der Obmann der Salzburger Erneuerbaren Energie Genossenschaft (SEEGEN), Enes Hamidovic. Das liege am Zusammenschluss der Verbände aus Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Salzburg, aber auch an der Qualität der Veranstaltung, sagt er und gibt an: „Die Teilnehmer:innen freuten sich auch 2023 über spannende Vorträge und neue Ideen. Ebenso direkte Gespräche zwischen Betreibern verschiedener Heizwerke und Lieferant:innen waren erneut ein großer Teil des Erfahrungsaustausches.“ Apropos Programmqualität: Hinsichtlich ihrer ließ man sich auch heuer nicht lumpen.

Fachvorträge zu Biomasseheizwerken

Allein am ersten Tag erwarteten die Teilnehmenden sechs Fachvorträge mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema Biomasseheizwerke im regionalen, nationalen und internationalen Umfeld. Den Anfang machte dabei Autor und Gründer des Forschungsinstituts Alternative Energienutzung – Biomasse, August Raggam, der sich die Frage stellte, ob wir alle – wohlgemerkt bezüglich des Klimas – noch zu retten seien. Darauf schlossen Michael Mandl von der Abteilung 5 des Amtes der Salzburger Landesregierung mit den Auswirkungen der VDI Richtlinie 3464 auf die Brennstoffversorgung, Wolfram Schöberl, Abteilungsleiter Holzenergie und Wärmenetze von C.A.R.M.E.N. e.V., mit den Möglichkeiten und Grenzen von Pflanzenkohlenutzung und Kasimir Nemestothy, Referatsleiter Energie der Landwirtschaftskammer Österreich, mit den Auswirkungen von RED III und EWG an. Gerhard Löffler, Referatsleiter Energiewirtschaft der Landesregierung Salzburg, referierte danach über aktuelle Entwicklungen der Nahwärme in der Wärmestrategie und Hans Pirchmoser von der Biowärme Tirol sprach das Schlusswort der Präsentationsreihe mit der Projektvorstellung eines gemeinsamen Brennstoffeinkaufs.

Stimmen aus der Branche

Am zweiten Veranstaltungstag fanden am Vormittag informative Präsentationen zu Förderungen, Qualitätsmanagement und nationalen wie auch internationalen Rahmenbedingungen sowie Fachvorträge von Lieferant:innen statt, am Nachmittag nahmen die Zuhörer:innen mit, wie man Bestandsanlagen effizient optimiert und wurden durch bereits gelebte Lösungsansätze in der Praxis inspiriert. Zudem präsentierten an beiden Tagen Herstellende ihre Ideen sowie Produkte im Ausstellungsbereich und luden zum entspannten Netzwerken ein – darunter auch einige Partnerbetriebe der Biowärme Tirol wie Syncraft, Heger Edelstahl, Aqotec, Heidi, Ionitec, Link3, Jellynet, Wärme aus Holz und Pewo. Ihnen allen möchte Hamidovic seinen Dank aussprechen, „da sie es möglich machen, eine Tagung in dieser Größe zu veranstalten“.

Die Firmen im Ausstellungsbereich:
AgroForst u. Energietechnik GmbH, aqotec GmbH, Brandes GmbH, Burkhardt GmbH, CJC - Ölpflege - Karberg & Hennemann GmbH & Co KG, Dr. Ing. Franz Böhm GmbH, Eder Spirotech GmbH, Heger Edelstahl, Ing. Koini & Knefz GmbH, Ionitec Anlagenbau GmbH, Isoplus Fernwärmetechnik GmbH, Krahn Chemie Deutschland GmbH, KSB Österreich GmbH, Pewo Austria GmbH, PMS Alternative Energie Systeme GmbH, RKG Energietechnik GmbH, Samson Mess- u. Regelgeräte GmbH, Schneid GesmbH, Siemens AG Österreich + Link3, Syncraft Engineering GmbH, WD-Consulting-Heizungstechnik e.U. und WVT Breiding GmbH

Brennstoffversorgung in der Diskussion

Eine gute Handvoll der bereits bekannten Referenten – Schöberl, Nemestothy, Löffler und Pirchmoser – kamen im Rahmen der Tagung auf der Bühne mit Hanspeter Fuchs, Präsident des Südtiroler Energiever-bandes (SEV), und Tobias Ilg, Obmann des Vorarlberger Biomasseverbands, zur Podiumsdiskussion zusammen. Wie schätzen sie die künftige Brennstoffversorgung ein, war eine der brennenden Fragen, die Andreas Moser, Koordinator der Biowärme Tirol, an die sechs Diskutanten stellte. Eine differenzierte Stimmung zeichnete sich bald ab, je nach Region ist die Brennstoffversorgung aktuell anders einzuschätzen. Dennoch: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bleibt bestehen, wofür gerade der Betreiber Erfahrungsaustausch eine wertvolle Plattform bietet. Mitunter ein Grund für die 99 Betreiber und Redner:innen sowie 22 ausstellende (inter-)nationale Unternehmen der Einladung Jahr für Jahr zu folgen, insgesamt waren 154 Personen bei der Veranstaltung. Für Hamidovic eine sehr zufriedenstellende Teilnehmerzahl. Weiters resümiert er: „Es war wieder eine sehr gelungene Tagung, bei welcher die Verfügbarkeit der Biomasse als Thema dominierte, aber auch der Know-how-Transfer zwischen Betreibern kam nicht zu kurz.“ Am nächsten Betreiber Erfahrungsaustausch 2024 wird bereits gearbeitet.

Bildquelle:
Alexandra Embacher
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