C.A.R.M.E.N. e.V. ludt zum Branchentreff für alle an Nahwärme-Interessierten ins schwäbische Mertingen ein. Neben umfangreichem fachlichem Input mit Schwerpunkt Effizienzsteigerung – die Biowärme Tirol stellte KEK, das österreichische Ausbildungsangebot für Heizwart:innen, vor – wurden auch Möglichkeiten zur Vernetzung angeboten.
Ein wichtiger Baustein der Wärmewende sind Biomasseheizwerke, da sie regionale Wertschöpfungsketten schaffen und zuverlässig Wärme in Gebäude bringen. Für Bayern ist Holz als Rohstoff also zentral, weshalb man auch beim bayrischen Stammtisch für Betreiber:innen von Heizwerken und Nahwärmenetzen, dem Südbayerischen Forum 2024, in der Alten Brauerei Mertingen die effiziente und optimierte Verwertung der Ressource durch fachlichen Input hervorhob – ebenso durch einige österreichische Beiträge.
So fungierte die Veranstaltung der C.A.R.M.E.N. e.V. als Informationsdrehscheibe, die nach der Begrüßung durch Mertingens Bürgermeister, Veit Meggle, und einem Grußwort des Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, mit Vorträgen zu kommunaler Wärmeplanung und Förderprogrammen startete. Matthias Wanderwitz von C.A.R.M.E.N. e.V. stellte diese Themen vor und erläuterte die Chancen für Biomasse-Heizwerke.
Weitere Highlights am Vormittag waren die Fachvorträge zu hocheffizienten Holzheizwerken mit Absorptionswärmepumpen, Wärmespeichern zur Einsatzoptimierung und der Digitalisierung im Wärmenetz. Experten wie Harald Schrammel von StepsAhead Energiesysteme, Rolf Waller von den Stadtwerken Rosenheim und Marcus Fuchs von heatbeat engineering boten dahingehend Einblicke.
Am Nachmittag standen praktische Themen im Fokus, wie die Live-Optimierung im Heizwerk mittels Künstlicher Intelligenz und durch Lukas Bucher von einem Partnerbetriebe der Biowärme Tirol, Jellynet, sowie das österreichische Ausbildungsangebot für Heizwart:innen, die KEK-Schulung, durch den Koordinator der Biowärme Tirol, Andreas Moser. Ein weiterer Partnerbetrieb, Wilhelmer Daniel Consulting, konnte zudem im Messebereich besucht werden.
Bernhard Negele von eta Energieberatung erläuterte ferner die wesentlichen Kennzahlen, die ein/e Wärmelieferant:in bereitstellen muss. Christoph Reiter und Nicolas Frisch von GP JOULE Wärme zeigten anhand des Beispiels der Gemeinde Mertingen die Planung und Realisierung kommunaler Wärmenetze.
Im Anschluss boten Thementische die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion. Teilnehmer:innen konnten sich über Themen wie die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze und Gebäude, die BioWärme Bayern, Nachweispflichten für Wärmelieferanten und Effizienzsteigerung im Heizwerk austauschen. Jede/r Teilnehmer:in hatte die Möglichkeit, zwei Thementische zu besuchen, bevor eine Kaffeepause zur Stärkung einlud. Der Nachmittag endete mit der Besichtigung eines Hackschnitzel-Heizwerks, das praktische Einblicke in die Technik und den Betrieb moderner Heizwerke bot.