Grundausbildung KEK schafft umfangreiches Wissen für die Praxis

Grundausbildung KEK schafft umfangreiches Wissen für die Praxis

Als erste standardisierte Ausbildung für Heizwerksbetreiber:innen geht die KEK-Schulung 2023 in ihre dritte Auflage. Gelernt wird dabei von Theorie bis Praxis umfangreich und von erfahrenen Vortragenden, die einen Einblick in vertieftes Wissen ermöglichen. Mit dabei waren heuer auch zwei Tirolerinnen, die von ihren Erfahrungen erzählen.

„Mit Weiterbildung macht man nie etwas falsch“, ist sich Sabrina Schöpf von der Biomasse-Anlage der TIWAG-Next Energy Solutions GmbH Längenfeld sicher. Sie ist eine der Teilnehmer:innen der KEK-Schulung 2023. Doch was ist KEK? Darunter ist Kompetent – Effizient – Kundenorientiert zu verstehen, das Motto der österreich- und südtirolweiten Grundausbildung für Heizwart:innen von Biomasseheizwerken. Heizwartin, das trifft auch auf Schöpf zu, die bei der Schulung Themen vorfindet, „die man so im Alltag eigentlich nicht behandelt“. Alles, was mit Holz zusammenhängt, trifft bei ihr auf großes Interesse; es sind vor allem die Hintergrundinformationen, welche für sie den Mehrwert bringen. Sie sagt: „Wir sind meistens direkt im Kesselhaus, wo wir unsere Arbeit machen. Deshalb ist es total interessant, wenn man hier hört, was sonst im Hintergrund abläuft.“ Also eine Empfehlung für die Schulung? „Ja, auf alle Fälle!“

Vier zentrale Module für Heizwart:innen

In den vier Modulen, die 2023 von Mai bis Juni abgehalten wurden, sind Heizwart:innen von Biomasseheizwerken die Zielgruppe. Die Module bestehen dabei jeweils aus 16 Einheiten, die heuer an je zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Kolpinghaus Salzburg als Blockveranstaltung angeboten wurden.

  • Modul 1: Brennstoff und Verbrennung, Klimagerechtigkeit und Umweltschutz
  • Modul 2: Kesseltechnik, Wärmerückgewinnung sowie Elektro-, Mess- und Regeltechnik, Arbeitsschutz
  • Modul 3: Hydraulik, Heizhaus-Anlagentechnik, Fernwärmenetz, Netzwasser sowie Praxis Netzbau und Heizhaus
  • Modul 4: Kundenerhebung, Übergabestation, Sekundäranlagen sowie Praxis Kundenanlagen

Nach der Absolvierung der Module sowie eines Praxistages in einem Übungsheizwerk kann durch eine Prüfung das Zertifikat des Österreichischen Biomasseverbandes erlangt werden.

Die vielen Seiten der Praxis

Ein klare Empfehlung für das Schulungsprogramm hat auch Lisa Schwarz: „Ich finde die KEK-Schulung auch deshalb so wertvoll, weil man sonst in diese Richtung keine richtige Ausbildung hat.“ Zur Weiterbildung gekommen ist sie auf Empfehlung ihres Vaters, der in der Geschäftsführung von zwei Heizwerken tätig ist. Schwarz selbst zeichnet mittlerweile für die Betriebsleitung der Biowärme Fulpmes und Telfes verantwortlich und soll künftig in seine Fußstapfen treten. „Deshalb meinte er, es wäre nicht schlecht, die Schulung zu machen.“ Bereut hat sie es zu keiner Sekunde, unter anderem deswegen, weil man die Praxis von einer anderen Seite hört. Und auch, wenn man Manches schon kennen mag: man lerne auf jeden Fall etwas dazu, resümiert sie.

Einblick in einen anderen Betrieb

Vom Brennstoff Holz über die Kesseltechnik, dem Fernwärmenetz bis zur Kundenanlage sowie wirtschaftliche und rechtliche Aspekte – die Schulung behandelt also alle wesentlichen Aspekte eines Biomasseheizwerks. Doch bei der Theorie soll es nicht bleiben, es stehen auch Exkursionen im Rahmen der Ausbildung auf dem Programm. So besuchten die aktuellen Teilnehmer:innen im Juni die 2008 errichtete Nahwärme Eugendorf, welche heute sogar mit einem Biomasse-Innvoations-Zentrum glänzt. Geschäftsführer Josef Neuhofer führte über das Gelände, vorbei an getrockneten Holzhackschnitzeln und der Beteiligungs-Solaranlage für Wärmekund:innen. Zuletzt gewährte er auch noch einen Blick in das Gebäude – wobei für Fragen von den Teilnehmer:innen natürlich jederzeit Platz war. Nach gut zwei Stunden war die informative Exkursion vorbei, für die Heizwart:innen ging es am nächsten Tag mit der Schulung weiter. Und wer es dieses Jahr nicht geschafft hat, sich für die Weiterbildung anzumelden: 2024 wird die Schulung zum vierten Mal angeboten werden.

Bildquelle:
Alexandra Embacher
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